Sonntag, 13. Februar 2011

Podiumsdiskussion am 09.02.2011




Podiumsdiskussion- Wir sind Zukunft und haben die Wahl

Am Mittwoch, 9. Februar 2011, luden der Kreisjugendring und der Kreisseniorenrat Göppingen zu einer Podiumsdiskussion in die Turnhalle des Freihof Gymnasiums Göppingen ein. Zu Gast waren die Kandidaten für die Landtagswahlen 2011 Nicole Razavi (CDU), Peter Hofelich (SPD), Jörg Matthias Fritz (Bündnis 90/ Die Grünen), Antje Spoddig de Boer (FDP) und Christian Stähle (Die Linke).

Unter dem Motto „Wir sind Zukunft! Und haben die Wahl!“ diskutierte ein bunt gemischtes Publikum aller Altersklassen mit den Vertretern der einzelnen Parteien.

Zur Bildungs- und Atompolitik, aber auch zu politischen Problemen, wie der mangelnden Glaubwürdigkeit der „Politikerkaste“ oder den Auswirkungen des demografischen Wandels, konnten sich die Politiker in jeweils zehn Minuten Redezeit äußern. Durch die gelungene Moderation der extra aus Tübingen angereisten Diplompädagogin Christine Besenfelder, gelang es, eine kurzweilige und informative Diskussion aufzubauen und dem Publikum ein gutes Spektrum der einzelnen Parteiprofile aufzuzeigen. Zeitweise konnte der aufmerksame Zuhörer allerdings den Eindruck gewinnen, dass einige der anwesenden Politiker ein allzu wählerfreundliches Profil fernab des Parteiprogramms präsentierten.

Die Möglichkeit, Fragen an die Politiker über die Internetplattform facebook oder per Textnachricht via Handy zu stellen, erfreute sich großer Beliebtheit und erlaubte auch prekäre Fragen. Allerdings konnte die Fülle dieser Fragen in den neunzig Minuten nicht beantwortet werden, was eventuell durch eine bessere Aussortierung und Zusammenfassung der Fragen hätte vermieden werden können. Auch wurde dieses Angebot ausschließlich von jüngeren Anwesenden genutzt, da vielen Senioren einfach das technische Know-how fehlte.

Ebenfalls gelang es durch die anonyme Fragenstellung nicht, eine intensivere Diskussionsplattform zwischen Publikum und Politikern zu schaffen, was zu einer gewissen Sterilität führte. Insgesamt aber kann man die Podiumsdiskussion als eine gelungene Veranstaltung bezeichnen. Besonders den zahlreich vertretenen Erstwählern konnte auf diese Weise ein guter Einblick in die Parteienlandschaft geboten werden. Der direkte Kontakt von Politikern und Wählern an Schulen ist eine gute Antwort auf rückläufige Wahlbeteiligungen und Politikverdrossenheit bei Jungwählern. Es wäre äußerst wünschenswert, wenn Diskussionsplattformen wie diese verstärkt einen festen Platz in der politischen Bildung der Schulen einnehmen würden.

Nur so kann vermieden werden, dass aus den vom Kreisjugendringvorsitzenden, Volker Landskron, in seiner Einleitung erwähnten Politiker-Überraschungseiern eines Tages wieder antidemokratische Kräfte herausspazieren.


Christopher Ramm