Samstag, 27. Februar 2016

Gestaltung eines großen Wandbildes im Neubau

Am 05.02.16 gestalteten Schülerinnen und Schüler des Neigungskurses Bildende Kunst (KS12, I. Lindemann) ein großes Wandbild (6m x 1m), das nun die neue Sitzlandschaft im Neubau-Untergeschoß abrundet. Die Sitzmöbel waren zuvor ebenfalls von drei Schülern des Neigungskurses BK entworfen worden: Noah Straub, Mathias Tanyeli und Ricco Wong erarbeiteten unter mehrmaliger Beratung und Anleitung von Herrn Dieter Knaupp vom Göppinger Hochbauamt das Design der Sitzgelegenheiten und deren Einfügung in den Raum. Dies war eine besondere Gelegenheit für die Schüler, einen längeren planenden Entwurfsprozess zu erleben, der dann von der Schreinerei Moldaschl in die Realität umgesetzt wurde. Das Wandbild wurde von weiteren Schülerinnen und Schülern des Kurses in Anlehnung an die im Gebäude vertretenen Naturwissenschaften gemeinsam konzipiert: im Stile von Kupferstichen aus einem alten Naturkunde-Lexikon schmücken nun verschiedene Tiere und ein DNA-Strang die Wand, verschiedene kombinierte Farbflächen schlagen die Brücke zur Moderne und runden die Farben der Sitzmöbel ab. In einer mehrstündigen Malaktion brachten die Schülerinnen und Schüler das Gemälde sehr professionell an die Wand, und erlebten auch die Tücken und Möglichkeiten der Übertragung einer kleinen Skizze ins große Format. Wie ihnen das neben Klausuren und Abiturvorbereitung so souverän gelang, ist eine große Leistung. Wir hoffen, dass sich alle Schülerinnen und Schüler am Freihof-Gymnasium nun an der neuen Sitzlandschaft freuen können!



I.Lindemann

Montag, 22. Februar 2016

Feierliche Abschlussveranstaltung der Kulturakademie - zwei unserer Schüler mit Zertifikat ausgezeichnet

Am Samstag, den 13.2.2016 fand im Haus der Wirtschaft in Stuttgart die feierliche Abschlussveranstaltung des sechsten Jahrganges der Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg statt.

Die Stiftung hat sich der außerschulischen Begabungsförderung in den vier Bereichen Bildende Kunst, MINT, Musik und Literatur verpflichtet.

Hierbei wurden auch zwei Schüler des Freihof-Gymnasiums mit Zertifikaten ausgezeichnet, die zuvor beide unter vielen Bewerbern ausgewählt und zu intensiven Workshops der Akademie eingeladen wurden.


Marie Schweikardt (Klasse 8c) besuchte zwei jeweils einwöchige Kunst-Workshops der Akademie Schloß Rotenfels: in den Sommerferien 2015 nahm sie an einem Kurs zur Herstellung großer Holz- und Steinskulpturen teil (Leitung Raimund Ilg), in den Faschingsferien 2016 wurde großformatig mit Acrylfarben auf Leinwand gemalt (Kurs Malerei und Medien - Methoden einer individuellen Motiv- und Bildfindung, Leitung Martin Mohr). Die intensive künstlerische Arbeit und der Austausch mit anderen über einen längeren Zeitraum brachte viele beeindruckende Arbeiten hervor. Diese wurden auf einer begleitenden Ausstellung im Haus der Wirtschaft präsentiert.





Julian Köngeter (Klasse 9c) überzeugte im Jahr 2015 mit seiner technischen Auswahl- und Bewerbungsarbeit der Erfindung einer Stimmungslampe bei der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg und durfte für das Freihof-Gymnasium im Fachbereich MINT zwei Wochen in den Sommerferien 2015 und den Faschingsferien 2016 an den Forschercamps in Rust und am CERN teilnehmen. Das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, ist eine Großforschungseinrichtung bei Meyrin im Kanton Genf in der Schweiz. Hier wird physikalische Grundlagenforschung betrieben, insbesondere wird mit Hilfe großer Teilchenbeschleuniger der Aufbau der Materie erforscht. Dabei erhielt Julian viele Einblicke in technische Entwicklungen, durfte selbst Experimentieren und gemeinsam mit Forschern und Entwicklern arbeiten. Sein Fazit: "Es war einfach klasse, mit Gleichgesinnten aus ganz Baden-Württemberg Neues zu erleben und Einblicke in die technische Welt zu bekommen, die sonst nicht zugänglich sind. Am besten hat mir der Besuch im Teilchenbeschleuniger gefallen. Herzlichen Dank an die Lehrerinnen und Lehrer des Freihof-Gymnasiums, die mich vorgeschlagen haben". 




Alle 80 Schülerinnen und Schüler der Bereiche Bildende Kunst, MINT, Literatur und Musik stellten in der Abschlussveranstaltung sehr vielseitig und mit viel Freude und Engagement ihre erstaunlichen Ergebnisse vor: in selbstgedrehten Filmen, einer Kunst- und Literaturperformance und mehreren konzertanten Aufführungen.
Ministerin Silke Krebs und Christoph Dahl als Geschäftsführer der Baden-Württemberg-Stiftung hielten Ansprachen.

Wir gratulieren unseren beiden Schülern sehr herzlich!


Die Veranstaltung wird am 19.2. 2016 um 18 Uhr, am 21. Februar um 18.30 Uhr und am 23. Februar um 18 Uhr auf bwFamily.tv gesendet.


I. Lindemann

Montag, 15. Februar 2016

NWZ-Artikel Luise Becker gewinnt Kreisvorlesewettbewerb



Eislingen
Luise Becker gewinnt Kreisvorlesewettbewerb
Luise Becker aus Göppingen hat den Kreisvorlesewettbewerb gewonnen. Die Elfjährige ließ 14 andere Schulsieger aus dem Landkreis hinter sich.
MARCUS ZECHA | 06.02.2016


Sie vertritt den Landkreis Göppingen beim Bezirksvorleseentscheid in Stuttgart: Luise Becker. 
15 Teilnehmer aus dem ganzen Kreis Göppingen waren gestern Morgen in die Stadtbücherei im Eislinger Schloss gekommen. Sie alle hatten sich als Klassen- und Schulsieger qualifiziert, um sich nun vor den Ohren einer fünfköpfigen Jury dem Wettbewerb um den besten Vorleser im Landkreis zu stellen. Konzentriert lauschten sie den Vorträgen der anderen und warteten mal mehr, mal weniger aufgeregt auf den eigenen Einsatz.
Seit 2013 gibt es keinen eigenen Entscheid für Hauptschüler, stattdessen starten alle Teilnehmer in einem Wettbewerb. Und dieser Wettbewerb hatte es durchaus in sich: Das Niveau der Vorträge war hoch, so dass es für die fünf Juroren nicht immer einfach war, ihre Auswahl zu treffen.
Im ersten Durchgang des Wettbewerbs, den Büchereileiterin Sarah Ripp moderierte, waren noch alle 15 Schulsieger - zwölf Mädchen und drei Jungen - dabei: Diese durften jeweils einen dreiminütigen Abschnitt aus einem selbst gewählten Buch vorlesen. Und durchweg alle machten ihre Sache gut, stellten in knappen Sätzen ihr Buch vor und verwiesen auf die folgende Lesestelle, die sie großteils flüssig und gut betont vortrugen. Letztlich setzten sich aber doch fünf Schulsieger mit guten Siegchancen vom übrigen Teilnehmerfeld ab - sie wollte die Jury im zweiten Durchgang noch einmal sehen, dabei mussten sie einen unbekannten Text lesen.
In der "Endrunde" dabei waren Luise Becker, Leon Braun, Veronika Nagel, Florian Schwaiger sowie Monika Weiß. Jeweils zwei Minuten lang lasen sie aus Paul Maars Kinderbuch-Klassiker "Lippels Traum". Und auch hier hatte die Jury angesichts der hohen Qualität die Qual der Wahl. Monika Weiß vom Erich-Kästner-Gymnasium trug sowohl den Wahl- als auch den Fremdtext mit klarer Aussprache und angenehmer Lesestimme vor, Leon Braun glänzte mit einer guter Pausensetzung und Ausgestaltung der Figuren, Veronika Nagel mit feiner Stimme und klarer Diktion, der Böhmenkircher Florian Schwaiger vom Helfenstein-Gymnasium las lebhaft, mit sympathischer Ausstrahlung und dem gewissen Etwas. Betrachtet man beide Durchgänge, hatte jedoch Luise Becker vom Göppinger Freihof-Gymnasium leicht die Nase vorn. Sie hatte bereits mit ihrem Wahltext, Frank Schmeißers Roman "Jungs sind keine Hamster", überzeugt: Lebendig, mit Witz und Schwung las sie im Stehen frisch von der Leber weg, als säßen da keine 50 Leute vor ihr, die ihr amüsiert lauschten. Und auch in "Lippels Traum" ließ sie sich nie aus dem Konzept bringen. Ein überzeugender, frischer Vortrag, der auch die Jury überzeugte, die sie auf den ersten Platz setzte.
Die elfjährige Faurndauerin wird nun den Landkreis Göppingen im April beim Bezirksentscheid in Stuttgart vertreten.
MARCUS ZECHA | 06.02.2016

Luise Becker gewinnt Vorlesewettbewerb



Luise Becker aus der 6a gewinnt beim Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels den Kreisentscheid Göppingen und darf weiter nach Stuttgart zum Bezirksentscheid. 


In der Stadtbücherei Eislingen konnte sich Luise Becker am Freitag, den 5.2.2016 gegen 14 weitere lesehungrige Jungen und Mädchen durchsetzen. Alle brillierten mit gelungenen dreiminütigen Passagen aus selbst gewählten Jugendbüchern. Anschließend zog sich die Jury zur Beratung zurück, während sich die Teilnehmer und Gäste bei einem Vesper stärken konnten. Danach verkündete die fünfköpfige Jury, allesamt Mitarbeiter der Lese- und Jugendszene , welche 5 Auserwählten in die zweite Runde gekommen waren. Nun galt es, 2 Minuten aus einem fremden Text vorzulesen: „Lippels Traum“ von Paul Maar. Alle meisterten ihre Aufgabe gut und deshalb stieg die Spannung, wer Sieger würde.
Da Luise das Vorlesen am überzeugendsten gelang und sie ihren Vortrag völlig fehlerfrei und fließend hinbekommen hatte, wurde sie bestimmt, unseren Kreis bei der Bezirksentscheidung würdig zu vertreten. Alle Teilnehmer bekamen eine Urkunde und ein Buchgeschenk.

Wir gratulieren Luise zu Ihrem Sieg und wünschen ihr weiterhin gute Nerven und viel Erfolg in Stuttgart

Dienstag, 2. Februar 2016

Syrische Flüchtlinge im Gespräch mit Schülern der Klasse 7b





„sehr informativ, bewegend und besser als Nachrichten oder Unterricht“

Die Klasse 7b hatte mit ihrer Deutschlehrerin Frau König das 1953 gesendete Hörspiel „Das Schiff Esperanza“ von Fred von Hoerschelmann behandelt. Obwohl es in der Nachkriegszeit spielt, ist die Geschichte aktueller denn je: Illegale Flüchtlinge werden regelmäßig von einem gewissenlosen Kapitän und Schlepper zu Horrorpreisen von Deutschland zur amerikanischen Küste gebracht. Angeblich. Doch nachdem sie drei Wochen wie Stückgut im dunklen, lauten und stickigen Laderaum eingepfercht waren, werden sie nachts bei Ebbe weit vor der Küste auf einer Sandbank ausgesetzt, so dass sie bei auflaufender Flut jämmerlich ertrinken müssen.

Während der Lektüre ging es auch um die eigenen Einwanderungsgeschichten. Viele Eltern oder Großeltern der Schüler flüchteten damals vor Krieg, politisch instabilen Zuständen und wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit nach Deutschland. Und die heutige  Flüchtlingsthematik in den Medien war ständig präsent. Um aktuelle Informationen aus erster Hand zu bekommen, luden wir am 14.01.2016 die Sozialpädagogin Frau Heike Gehrer-Shelby vom Diakonischen Werk Göppingen zu uns ein. Sie ist seit 8 Jahren hier in Göppingen in der Flüchtlingsberatung tätig. So bei „Zebra“ (Zentrale Beratungsstelle für Zugewanderte), beim Cafe Asyl und als Koordinatorin und Beraterin für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit. Sie brachte zwei Gäste mit in den Unterricht, zwei junge syrische Männer, die schon seit mehreren Monaten hier in Göppingen leben.

„Ja, es fällt uns nicht leicht, über unsere Erlebnisse zu berichten, aber wir wollen die Menschen informieren, warum wir geflohen sind und dass wir keine Terroristen sind“, sagen Yaser und Mohammed, die schon einmal in einer 10. Klasse des FGY zu Gast waren. Beide hatten in Syrien studiert und hätten unter normalen Bedingungen gute Zukunftsaussichten gehabt. Doch der gnadenlose Bürgerkrieg, die ständigen Bombardierungen, die jahrelange blutige Unterdrückung der Menschenrechte und Demokratie ließen ihnen keine Wahl. Obwohl sie wussten, wie erpresserisch die Schlepper und wie gefährlich ihr Weg nach Europa werden würde, wagten sie die Flucht.

Yaser berichtete den Schülern von seinem wochenlangen Weg zu Fuß über die Balkanroute. Als er den Schülern seinen Weg auf der Weltkarte zeigte, erntete er ungläubiges Staunen: Von seiner Heimatstadt Latakia wanderte er durch die Türkei. In Izmir quetschte er sich mit weiteren 44 Flüchtlingen auf ein 6m langes und 2 m breites Schlauchboot, das sie nach 2 Stunden zu einer kleinen griechischen Insel bringen sollte. Doch kaum an Bord, fiel der Motor aus und sie trieben mannövrierunfähig ohne Steuermann im Meer, bis sie selbst den Motor wieder zum Laufen brachten. Von Griechenland ging es dann in einer Gruppe von 25 Leuten mit einem Schlepper weiter über Bulgarien durch mehrere Balkanländer. Um nicht entdeckt zu werden, mieden sie bewohnte Gebiete, versteckten sich hungrig tagelang im Wald aus Angst vor der ungarischen Polizei und ihren Gefängnissen. Endlich kamen sie dann über Österreich nach Deutschland. Aber jetzt waren sie nur noch 5.

Inzwischen wurde er als Flüchtling anerkannt und durfte in eine eigene Wohnung umziehen. Er lernt fleißig Deutsch, damit er eine Arbeit finden kann. Er hofft, dass seine Familie irgendwann nachkommen kann.

Mohammed sparte die letzten Jahre eisern von seinem Gehalt als Wirtschaftswissenschaftler, um die 7000 Euro für seine Flucht aufzubringen. Seine Route führte ihn von Homs übers Meer nach Italien. Das ca. 60 Meter lange Schiff war mit Hunderten von Flüchtlingen vollgestopft und oft hatten sie Angst bei schwerer See zu kentern. Als sie dann endlich auf Lampedusa ankamen, sprangen der Kapitän und die Besatzung sofort auf und davon, aus Angst als Schlepper für viele Jahre ins Gefängnis zu kommen. Nachdem er sich nach Deutschland durchgeschlagaen hatte, wurde er der Gemeinschaftsunterkunft in der Pappelallee in Göppingen zugeteilt. Nun hofft er, dass er schnell anerkannt wird, damit er mit seinem Bruder zusammenziehen kann, der auf der Flucht von ihm getrennt wurde und in Frankreich landete.

 Mohammed spricht gut Englisch und hat in der VHS auch schon sehr gut Deutsch gelernt. Sein Ziel: Arbeit und eine kleine Wohnung finden. Sein Traum ist es, seine Familie irgendwann wieder bei sich zu haben, damit auch sie hier in Sicherheit leben können.

Nachdem beide Männer ihre Fluchtgeschichte auf Englisch und Deutsch erzählt hatten, konnten die Schüler allen dreien reihum Fragen stellen. Ob es ihnen hier in Göppingen gefalle, wurden sie z.B. gefragt. Das haben beide überzeugt bejaht, denn sie genössen den Frieden und die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Helfer. Was ihre schlimmsten Erlebnisse gewesen seien? „Die Überfahrt mit dem überfüllten Boot und das Verstecken vor den Polizisten im Wald!“, kam es übereinstimmend von beiden.

Und bei Frau Gehrer-Shelby? Natürlich versuche sie eine professionelle Distanz zu wahren, aber die Schicksale würden sie nicht kaltlassen, gab sie zu. Sarah, eine  Schülerin der 7b, gibt Frau Gehrer-Shelbys Erklärungen so wieder:

„Für mich ist es das schlimmste, wenn ich bei einer Abschiebung nicht helfen kann, Natürlich versuche ich alles gegen eine Abschiebung zu tun, jedoch gelingt mir das nicht immer. Besonders traurig sind wir, wenn jemand sich schon gut integriert hat. Einmal hat sich ein Mann vor mich hingekniet, fing an zu weinen und flehte mich an: “Please help me, I need your help!“, denn er wollte natürlich nicht abgeschoben werden. Ich versuchte ihm zu helfen, was mir nach viel Mühe und vielem Hin und Her auch gelang.“

Sarah weiter: „Man sah, wie wichtig ihr das Wohl der Menschen ist und wie ernst das für sie ist. Sie hatte Tränen in den Augen. Eine wunderbare Frau, die für ihre Flüchtlinge sehr wichtig ist. Man merkte, dass die beiden Flüchtlinge sie sehr schätzen. Es war sehr emotional…Es wurden noch viele Fragen gestellt, die die Gäste sehr gut beantworten konnten. Zum Schluss haben wir noch ein Gruppenbild gemacht. Das war eine schöne Doppelstunde. Danke Frau König, Frau Gehrer-Shelby und den beiden sehr netten und dankbaren syrischen Flüchtlingen.“

 Diesem Urteil von Sarah und ihrer Gruppe stimmten die anderen Schüler zu:

„Die Geschichte aus der Perspektive der Flüchtlinge zu erfahren, war sehr informativ, bewegend und besser als Nachrichten oder Unterricht. Gut war auch, dass wir alles fragen durften. Wir haben viel Neues gelernt.“