die russisch-orthodoxe Kirche am Shipka-Pass |
beim Picknick |
Abendstimmung in Ruse |
die Gruppe |
die Wandbemalung des thrakischen Grabes |
Es
war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da standen 17 Menschen im Stuttgarter
Flughafen. Mit freudiger Erwartung auf das Kommende stiegen eben jene in das
Flugzeug. Das Ziel: Bukarest (liegt zwar in Rumänien, ist aber der nächste
Flughafen zu Ruse). Es folgte eine Reise nach Ruse, in einem Bus, der nur Platz
für 16 Menschen fasste. Also einer zu wenig. Demzufolge traf es eine sehr „glückliche“
Person, einen Spezialplatz zu bekommen – auf dem Notsitz. Nach mehreren Stunden
kamen wir geschüttelt, nicht gerührt an irgendeiner Kreuzung an. Ziel erreicht.
Der „first contact“ äußerte sich sehr herzlich und alle 17 Menschen wurden
erfolgreich in den Domizilen der dazu passenden Bulgaren untergebracht – von
Plattenbauten bis hin zu Einfamilienhäusern.
Als am nächsten Morgen die Vögel in der unberührten
Natur Ruses zwitscherten, trafen sich die 17 Menschen und ihre Bulgaren in der
Schule. Es folgte eine kleine Präsentation über Land und Leute. Dabei erfuhren
die 17 Menschen, dass die Bulgaren sogar Salat mit Käse überbacken - generell
besteht das Essen aus viel Weichkäse! Im Anschluss daran bekamen wir einen
Blick auf die Stadt in Form einer Rallye.
Das Zentrum ist im Vergleich zu den Außenbezirken sehr schön anzusehen,
mit einem Park, der zum Entspannen einlädt. Nachdem wir dann eine Bank finden konnten, die unsere Euro in Lewa
tauschen wollte, erhielten alle ihr Geld für die nächste Woche.
Noch
am selben Abend ließen wir die Kugeln im bulgarischen Hendrix rollen.
Nachdem
am Samstagvormittag dutzende Minuten später auch die Letzten im nahegelegenen
Park eintrudelten, konnten wir unser Picknick in der Natur in Gesellschaft
eines zutraulichen Straßen-hundes genießen. Nach einiger Zeit, in der viel
gelacht, gegessen und Karten gespielt wurde, fuhren wir wieder nach Hause. Am
Abend wurden alle zu einem sehr guten Essen eingeladen. Danach trennten sich
die Wege – die einen begaben sich auf eine Zuhauseparty, die anderen trafen
sich vor dem größten Club der Balkanhalbinsel. Einige Telefonate eines
Bekannten später wurden wir an der Security und dem Eintritt vorbeigeschleust. Ein
WAHNSINNSErlebnis. Auch die Party bei einem bulgarischen Austauschschüler war
ein voller Erfolg.
Den
Tag danach verbrachte jeder mit seiner bulgarischen Austauschfamilie. Die einen
fuhren ans Meer, andere ins Café oder in ein Freilichtmuseum.
Montag
in aller Frühe begaben wir uns auf die Reise in das Tal der Rosen. Die dortigen
Autobahn-straßen-Verhältnisse sind mit schlecht ausgebauten, kleinen Kreisstraßen
in Deutschland vergleich-bar, am Ziel kamen wir trotzdem alle wohlbehalten an,
ein Hoch auf den Busfahrer. Anschnallen
wird überbewertet, Überholmanöver sind riskant und abenteuerlich bis technisch
unmöglich. Der Gegenverkehr bestand sowohl aus modernen Lastkraftwagen als
auch aus Pferdekutschen. Im Tal der Rosen angelangt, kämpften wir uns auf
eigene Faust durch das Rosenmuseum, da der Guide nicht auffindbar war – er
wurde ersatzlos entlassen. Trotz alldem bekamen wir interessante Erkenntnisse über
die Produktion von Rosenöl vermittelt. Weiter ging es zu einem Weltkulturerbe, einem
thrakischen Kuppelgrab mit unglaublich gut erhaltenen Wandmalereien. Anschließend
verbrachten wir eine angenehme, wenn auch kurze Zeit in der Stadt Kazanlak, bis
wir uns schließlich auf die Reise zum Hotel begaben. Wir rechneten mit allem,
nur nicht mit villenartigen Häusern! Die 17 Menschen und ihre Bulgaren wurden
alle gut versorgt und es waren dort zwei
sehr schöne Tage der Erholung und Erkundung.
Den zweiten
Tag des Ausflugs, ein wunderschöner Dienstag, verbrachten wir in Stara Zagora,
der 4.größten Stadt Bulgariens. Nach einem weiteren Besuch in einem Museum,
diesmal eine Ausgra-bungsstätte der Steinzeit, durften wir einige Zeit in der
Stadt verbringen. Ein paar verschlug es in ein Café, andere freuten sich über
einen Lidl. Erschöpft gelangten wir am Abend schließlich wieder in unsere
Unterkunft, bekamen Speis‘ und Trank und genossen unsere letzte Nacht in
Kazanlak.
Am
Mittwoch kamen wir in den freudigen Genuss von frischem, gutem Marmeladenbrot (am
Vortag hatte es zum Frühstück "Prinzess-Brote" gegeben - Toasts mit
Hackfleich und Käse überbacken, für uns etwas exotisch!), bevor wir auf die
lange Reise über das Balkan-Gebirge zurück nach Ruse aufbrachen.
Am
letzten Tag bereiteten sowohl die Bulgaren als auch die Deutschen Präsentationen
über den Austausch vor. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir alle zusammen
beim Essen und in Cafés.
Am
nächsten Morgen mussten wir mit vielen tollen Erfahrungen und neuen Freunden
zurück ins kalte Deutschland kehren. Der Abschied fiel einigen sehr schwer,
trotzdem freuten wir uns auch, zu unseren Familien zurückzukehren!
Alexandra
Blochberger, Melwin Gairing, Elena Ruccius; Stufe 11