Montag, 17. Oktober 2016

Bulgarien-Austausch Oktober 2016


die russisch-orthodoxe Kirche am Shipka-Pass
beim Picknick


Abendstimmung in Ruse

die Gruppe

die Wandbemalung des thrakischen Grabes


Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da standen 17 Menschen im Stuttgarter Flughafen. Mit freudiger Erwartung auf das Kommende stiegen eben jene in das Flugzeug. Das Ziel: Bukarest (liegt zwar in Rumänien, ist aber der nächste Flughafen zu Ruse). Es folgte eine Reise nach Ruse, in einem Bus, der nur Platz für 16 Menschen fasste. Also einer zu wenig. Demzufolge traf es eine sehr „glückliche“ Person, einen Spezialplatz zu bekommen – auf dem Notsitz. Nach mehreren Stunden kamen wir geschüttelt, nicht gerührt an irgendeiner Kreuzung an. Ziel erreicht. Der „first contact“ äußerte sich sehr herzlich und alle 17 Menschen wurden erfolgreich in den Domizilen der dazu passenden Bulgaren untergebracht – von Plattenbauten bis hin zu Einfamilienhäusern.
 Als am nächsten Morgen die Vögel in der unberührten Natur Ruses zwitscherten, trafen sich die 17 Menschen und ihre Bulgaren in der Schule. Es folgte eine kleine Präsentation über Land und Leute. Dabei erfuhren die 17 Menschen, dass die Bulgaren sogar Salat mit Käse überbacken - generell besteht das Essen aus viel Weichkäse! Im Anschluss daran bekamen wir einen Blick auf die Stadt in Form einer Rallye.  Das Zentrum ist im Vergleich zu den Außenbezirken sehr schön anzusehen, mit einem Park, der zum Entspannen einlädt. Nachdem wir dann eine  Bank finden konnten, die unsere Euro in Lewa tauschen wollte, erhielten alle ihr Geld für die nächste Woche.
Noch am selben Abend ließen wir die Kugeln im bulgarischen Hendrix rollen.
Nachdem am Samstagvormittag dutzende Minuten später auch die Letzten im nahegelegenen Park eintrudelten, konnten wir unser Picknick in der Natur in Gesellschaft eines zutraulichen Straßen-hundes genießen. Nach einiger Zeit, in der viel gelacht, gegessen und Karten gespielt wurde, fuhren wir wieder nach Hause. Am Abend wurden alle zu einem sehr guten Essen eingeladen. Danach trennten sich die Wege – die einen begaben sich auf eine Zuhauseparty, die anderen trafen sich vor dem größten Club der Balkanhalbinsel. Einige Telefonate eines Bekannten später wurden wir an der Security und dem Eintritt vorbeigeschleust. Ein WAHNSINNSErlebnis. Auch die Party bei einem bulgarischen Austauschschüler war ein voller Erfolg.
Den Tag danach verbrachte jeder mit seiner bulgarischen Austauschfamilie. Die einen fuhren ans Meer, andere ins Café oder in ein Freilichtmuseum.
Montag in aller Frühe begaben wir uns auf die Reise in das Tal der Rosen. Die dortigen Autobahn-straßen-Verhältnisse sind mit schlecht ausgebauten, kleinen Kreisstraßen in Deutschland vergleich-bar, am Ziel kamen wir trotzdem alle wohlbehalten an, ein Hoch auf den Busfahrer.  Anschnallen wird überbewertet, Überholmanöver sind riskant und abenteuerlich bis technisch unmöglich. Der Gegenverkehr bestand sowohl aus modernen Lastkraftwagen als auch aus Pferdekutschen. Im Tal der Rosen angelangt, kämpften wir uns auf eigene Faust durch das Rosenmuseum, da der Guide nicht auffindbar war – er wurde ersatzlos entlassen. Trotz alldem bekamen wir interessante Erkenntnisse über die Produktion von Rosenöl vermittelt. Weiter ging es zu einem Weltkulturerbe, einem thrakischen Kuppelgrab mit unglaublich gut erhaltenen Wandmalereien. Anschließend verbrachten wir eine angenehme, wenn auch kurze Zeit in der Stadt Kazanlak, bis wir uns schließlich auf die Reise zum Hotel begaben. Wir rechneten mit allem, nur nicht mit villenartigen Häusern! Die 17 Menschen und ihre Bulgaren wurden alle gut versorgt und es  waren dort zwei sehr schöne Tage der Erholung und Erkundung.
Den zweiten Tag des Ausflugs, ein wunderschöner Dienstag, verbrachten wir in Stara Zagora, der 4.größten Stadt Bulgariens. Nach einem weiteren Besuch in einem Museum, diesmal eine Ausgra-bungsstätte der Steinzeit, durften wir einige Zeit in der Stadt verbringen. Ein paar verschlug es in ein Café, andere freuten sich über einen Lidl. Erschöpft gelangten wir am Abend schließlich wieder in unsere Unterkunft, bekamen Speis‘ und Trank und genossen unsere letzte Nacht in Kazanlak.
Am Mittwoch kamen wir in den freudigen Genuss von frischem, gutem Marmeladenbrot (am Vortag hatte es zum Frühstück "Prinzess-Brote" gegeben - Toasts mit Hackfleich und Käse überbacken, für uns etwas exotisch!), bevor wir auf die lange Reise über das Balkan-Gebirge zurück nach Ruse aufbrachen. 
Am letzten Tag bereiteten sowohl die Bulgaren als auch die Deutschen Präsentationen über den Austausch vor. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir alle zusammen beim Essen und in Cafés.
Am nächsten Morgen mussten wir mit vielen tollen Erfahrungen und neuen Freunden zurück ins kalte Deutschland kehren. Der Abschied fiel einigen sehr schwer, trotzdem freuten wir uns auch, zu unseren Familien zurückzukehren!

Alexandra Blochberger, Melwin Gairing, Elena Ruccius; Stufe 11