Mittwoch, 6. Juli 2016

Austausch zwischen dem Freihof-Gymnasium und der deutschsprachigen Schule "Friedrich Schiller" in Ruse, Bulgarien



Das Delfinarium in Varna


Die Gruppe

Das Felsenkloster Ivanovo

Ruse - das "kleine Wien"
 

Während des Austauschs mit Bulgarien, der im Rahmen des Seminarkurses Mensch und Tier stattfand, haben wir viel gemeinsam erlebt und verschiedene Eindrücke gesammelt. Im Oktober 2015 kamen die Bulgaren nach Deutschland und besuchten unter anderem Esslingen, Rothenburg und die Stuttgarter Wilhelma. Dabei setzten wir uns mit der Leitfrage des gesamten Austauschs „Ist es ethisch vertretbar, Tiere in Zoos zu halten?“ auseinander.
Wir ließen die wunderschöne Zeit in Deutschland am letzen Abend mit dem Herbstball ausklingen.
Am Donnerstag, den 2. Juni 2016, gab es dann den Rückbesuch der deutschen Schüler.  Als wir am Abend nach einer langen Anreise in Bulgarien ankamen, wurden wir sehr herzlich von unseren Gastfamilien empfangen. Nach einer Begrüßung durch die stellvertretende Direkto-rin am nächsten Tag sammelten wir während eines Stadtrundgangs erste Eindrücke der Stadt Ruse. Wir besuchten anschließend neben dem Stadtzentrum auch das Pantheon der Kämpfer der nationalen Wiedergeburt, in dem die gefallenen Soldaten des bulgarischen Befreiungskrieges gegen die Türken begraben liegen, und das historische sowie das ökolo-gische Museum. Im historischen Museum wird die alte Geschichte Ruses gezeigt, die von der Steinzeit über das Reitervolk der Thraker bis hin zur Besetzung durch die Römer reicht, wäh-rend im ökologischen Museum hauptsächlich die an der Donau lebenden Tiere zu sehen sind.
Am nächsten Morgen begann die zweitägige Schulfahrt nach Varna. Trotz anfangs schlechten Wetters hatten wir am Nachmittag viel Spaß im Delfinarium und anschließend am Strand.  An unserem zweiten Tag in Varna besichtigten wir die orthodoxe "Muttergottes"-Kathedrale  und anschließend genossen einige die Sonne am Meer und andere den idyllischen Meeres-garten. Am selben Abend traten wir die Rückreise nach Ruse an.
Den Montagmorgen starteten wir mit einer Diskussionsrunde über Delfinarien und deren Haltungsbedingungen und gingen anschließend auf unsere Leitfrage über. Danach hatten wir den restlichen Montag- und Dienstagvormittag  Zeit, eine Präsentation zu unserem Thema zu erarbeiten. Nachmittags besichtigten wir das Ethno-Museum in Ruse, das die Lebensverhält-nisse einer bulgarischen bürgerlichen Familie um die Jahrhundertwende zeigt, und die Ge-denkstätte für Baba Tonka, eine Frau, deren Familie fast vollständig im Befreiungskampf gegen die Osmanen ums Leben gekommen ist. Am Mittwoch unternahmen wir unseren letzten Ausflug in den Naturpark "Rusenski Lom" zur Ivanovo-Felsenkirche. Diese Kirche besitzt beeindruckende Wandmalereien aus dem 13. - 15. Jht und gehört zum Unesco-Welt-kulturerbe. Sie ist Teil einer ganzen Reihe von Felsenklöstern im Lomtal, in denen im Mittelalter das spirituelle Zentrum Bulgariens  war. Bei einer Wanderung hatten wir einen schönen Blick auf die Talschleifen mit ihren Felsenhängen. Leider fing sich Yasmin dabei zwei Zecken ein, was unsere Gastgeber veranlasste, das eigentlich für den nächsten Tag geplante Picknick abzublasen. So unternahm an diesem "Familientag" jeder mit seiner Gastfamilie etwas anderes, bis wir uns abends dann in der Schule zu einer Abschiedsparty mit Banitza (dem bulgarischen Nationalgebäck mit Käse) und anderen Leckereien trafen.
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen. Nach einer feierlichen Rede des Schul-leiters Herrn Ivanov, die von den Nationalhymnen und der Europahymne umrahmt  wurde, stiegen wir wieder in den Bus und fuhren zum Flughafen Bukarest. Leider hatten die rumäni-schen Zöllner beschlossen, an diesem Tag in den Bummelstreik zu treten,  sodass wir um ein Haar unseren Flug verpasst hätten!
Die Tage in Bulgarien waren sehr schön und interessant für uns. Wir haben gesehen, dass das Leben für die Menschen dort nicht einfach ist, und doch wurden wir mit großer Herzlich-keit und Gastfreundschaft empfangen und umsorgt. Herr Ivanov hatte in seiner Rede darauf hingewiesen, dass das gemeinsame Europa nur entstehen kann, wenn sich die Menschen gegenseitig kennen lernen.  Dazu hat dieser Austausch viel beigetragen!

Maike Dill, Mara Schneiders, Alina Weixelbaumer und Yasmin Ziegler, Stufe 11